In die Abteilung für neurologische Frührehabilitation Phase B werden Patienten direkt nach der akuten Versorgung im Erstkrankenhaus aufgenommen. Bis zu 15 Behandlungsplätze stehen auf dieser Station für die meist beatmungspflichtigen Patienten zur Verfügung. Durch die besondere Ausstattung können wir sehr früh im Behandlungsverlauf die schwerverletzten Patienten aufnehmen.

Das interdisziplinäre Team besteht aus Ärzten verschiedener Fachrichtungen, unterschiedlichen Therapeuten, Neuropsychologen und den speziell geschulten Pflegekräften. Sie alle arbeiten gemeinsam daran, den Zustand der Patienten zu stabilisieren und zu verbessern.

Ziele der neurologischen Frührehabilitation

Das oberste Ziel ist die Stabilisierung und Verbesserung des Gesundheitszustandes der Patienten, um Folgeschäden zu verhindern oder zu minimieren und die Pflegebedürftigkeit der Patienten zu verhindern oder zu vermindern. 

Dafür wird intensiv am Wiederaufbau von verloren gegangenen Fähigkeiten gearbeitet. Dazu gehört z.B. die schrittweise Mobilisierung der Patienten, Wiederherstellung der Kommunikationsfähigkeit und die Förderung der Fähigkeiten, die man für das alltägliche Leben benötigt.

Schwerpunkte und Spezialisierungen

  • Intensivüberwachung
  • Computertomographie
  • endoskopische Schluckdiagnostik
  • Entwöhnung von der Trachealkanüle
  • Schlucktraining und oraler Kostaufbau
  • Kontinenztraining
  • Laufbandtraining
  • Aphasiebereich Phase B
  • neuropsychologisches Training
  • Angebot einer ganzheitlichen Medizin

Behandlungskonzept

Ziel der Behandlung in der Fachabteilung für Neurologische Frührehabilitation Phase B an der m&i-Fachklinik Bad Liebenstein ist es, mit einer möglichst früh einsetzenden Behandlung die Folgen neurologischer Erkrankungen zu lindern und die Teilhabe am familiären, beruflichen und sozialen Leben (wieder) zu ermöglichen.

Interdisziplinäre Therapie

In der Neurologischen Frührehabilitation arbeiten die Berufsgruppen übergreifend in einem interdisziplinären Team. Schon im frühesten Stadium arbeiten neben den Ärzten und therapeutischen Pflegekräften auch unterschiedliche Therapeuten, wie z.B. Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden und Neuropsychologen mit den Patienten.

Gezielte Sprachtherapie

Die Sprachtherapeuten arbeiten mit den Patienten an ihrer Kommunikationsfähigkeit, was auch das Training von Gestik und Mimik einschließt. Außerdem werden auch ggf. Schluckstörungen mittels Videoendoskopie zusammen mit den Ärzten untersucht und behandelt.

Zurück zur Mobilität

Ein wichtiger Bestandteil der Behandlung ist die Widerherstellung der Mobilität der Patienten. Die Therapeuten aus der Physiotherapie, Ergotherapie und der Physikalischen Therapie arbeiten mit den Patienten daran, verlorengegangene motorische Fähigkeiten wieder zu erlernen, Gleichgewichtsstörungen zu behandeln und die Muskulatur zu kräftigen. Dabei greifen sie auf verschiedene Behandlungstechniken zurück wie z.B. Bobath, PNF oder Laufbandtraining. Ergänzt wird der Therapieplan bei Bedarf durch die Behandlung von Wahrnehmungsstörungen, Entspannungstechniken, Atemtherapie, Rollstuhltraining und Sensibilitätsschulungen.

Hilfe zur Selbsthilfe

Unter diesem Leitsatz arbeiten die Ergotherapeuten mit den Patienten daran, die Selbstständigkeit möglichst schnell wieder herzustellen. Dafür werden bestimmte Techniken und Bewegungsabläufe mit den Patienten trainiert oder die Patienten mit unterstützenden Hilfsmitteln versorgt.  Das Ziel der Therapien ist, dass sich die Patienten in ihrer Umwelt zu recht finden und somit eine gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung der Lebensqualität ermöglicht werden kann.

Teammitglied Angehöriger

Ein sehr wichtiger und nicht zu unterschätzender Faktor in der Behandlung unserer Patienten ist die Zusammenarbeit mit den Angehörigen, die uns sehr am Herzen liegt. Wenn die Angehörigen dies wünschen, können sie individuell für pflegerische und therapeutische Aufgaben angeleitet werden und somit die Behandlung und Versorgung aktiv unterstützen. Davon profitiert der Patient nicht nur bei uns in der Klinik, sondern auch wenn er aus der Rehaeinrichtung in sein häusliches Umfeld entlassen wird. Die Angehörigen können uns z.B. bei folgenden Aufgaben unterstützen:

  • Ganzkörperpflege unter therapeutischen Gesichtspunkten und Einsatz von Hilfsmitteln
  • Durchführung der Prophylaxen zu Vermeidung von zusätzlichen Problemen (z.B. Druckstellen)
  • Verbandswechsel (z.B. Trachealkanüle, Magensonde)
  • Absaugung der Atemwege
  • Verabreichung von Nahrung und Medikamenten über eine Sonde
  • Inkontinenzversorgung
  • Lagerung der Patienten im Bett oder Rollstuhl
  • Hilfestellung beim Bewegen der Patienten im Bett oder an die Bettkante
  • Hilfestellung beim Stehen oder Gehen auch unter Einsatz von Hilfsmitteln wie z.B. Gehhilfen
Bei medizinischer Notwendigkeit können Angehörige in Absprache und nach Genehmigung durch die Krankenkassen kostenfrei in der Klinik untergebracht werden.

Diagnostische Methoden in der Fachabteilung für Neurologie

In der neurologischen Abteilung stehen dem interdisziplinären Team moderne Geräte für alle nötigen Untersuchungen zur Verfügung: 

  • extra- und transcranielle Dopplersonographie
  • Elektoencephalographie (EEG)
  • Elektromyografie (EMG)
  • Elektroneurographie (ENG)
  • evozierte Potentiale
  • TCD-neuroophthalmologische Verfahren
  • endoskopische Schluckdiagnostik (Rhinolaryngoskopie)
  • Perimetrie
  • neuropsychologische Funktionsdiagnostik
  • echokardiographische Untersuchungen
  • Bronchoskopie
  • Sonographie
  • Computertomographie (CT)
  • großes klinisches Labor
  • konventionelle Röntgendiagnostik

Ihre Ansprechpartnerin

Dr. med. Clivia Malsch

Chefärztin Neurologische Frührehabilitation